Velberter Billardspieler wieder erstklassig

Aufstieg in die 1. Bundesliga nach überragendem Doppelsieg am Wochenende perfekt

Die Dreiband-Mannschaft des Billardsportvereins Velbert hat am vorletzten Spielwochenende der Saison den Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga perfekt gemacht. Mit zwei souveränen Siegen über die Teams aus Langendamm und Hamburg behaupteten die Velberter ihren Spitzenplatz in der Tabelle und sind schon vor dem letzten Doppelspieltag Ende April für die höchste deutsche Spielklasse qualifiziert.
„Wir haben die Medaillen tatsächlich schon im Schrank,“ schmunzelt BSV-Vorsitzender und Teamchef Werner Klingberg, „offenbar hatte auch die Deutsche Billard-Union nicht mehr an unserem Sieg gezweifelt und die Plaketten vorzeitig losgeschickt.“ Der BSV Velbert lag in der Tabelle der 2. Liga vor dem Wochenende mit 25 Punkten deutlich vor den Verfolgern Hamburg und Regensburg mit jeweils 17 Zählern.
Theoretisch war es allerdings noch möglich, dass einer der beiden Vereine die Velberter überholt – bei vier siegreichen Begegnungen winken – wie beim Fußball – jeweils drei, also zwölf Punkte. Aber eben nur im besten Fall. Regensburg konnte am Samstag gegen Witten 2 zwar 0:8 gewinnen, am Sonntag aber gab es eine derbe 7:1-Klatsche beim Tabellenletzten Hilden, der ums Überleben in der 2. Liga kämpft. Die Hamburger verloren am Samstag mit 5:3 gegen Xanten und am Sonntag gab Velbert den Hanseaten mit 6:2 den Rest.
Velbert konnte mit Siegen gegen Langendamm (8:0) und eben Hamburg die Tabellenführung in der 2. Bundesliga, Gruppe A, nochmal ausbauen. Bemerkenswert am Samstag die Leistung des BSV-Spielers Barry van Beers, der im holländischen Duell an Brett 1 die Damen-Weltmeisterin Therese Klompenhouwer mit 40:35 und einem Durchschnitt von 1,48 schlug, exakt dasselbe Ergebnis erzielte der junge Tom Löwe gegen den vielfachen Kunststoß-Meister Thomas Ahrens. Torsten Anders und Raymund Swertz punkteten beide sicher mit einem GD knapp über 1.
Am Sonntag gegen die Hanseaten spielte Löwe an Brett 1 überragende 40:20 (1,6 GD) gegen Torsten Lechelt und Mehmet Ceylan schlug den Ex-Velberter Stefan Dirks klar mit 40:31. Anders gewann seine Partie gegen Kai Vogel 40:37 und nur Gerd Krümmel verzichtete für Velbert bei seinem 30:40 gegen Oliver Wiese gnädig auf zwei Punkte.

Freuen sich über den Sieg: Bundesligaspieler Mehmet Ceylan und BSV-Vize Marco Ravasi


„Jetzt haben wir uneinholbare 31 Punkte und können am letzten Spielwochenende am 29./30. April einen Gang zurückschalten,“ kommentiert BSV-Vize Marco Ravasi, „unseren Aufstieg in die erste Liga kann uns niemand mehr nehmen.“ Die Velberter Star-Spieler aus dem Ausland, Eddy Merckx, Jean-Paul de Bruijn, Barry von Beers, Ismail Yasin und Raymund Swertz werden voraussichtlich erst wieder in der neuen Saison eingesetzt, wenn der BSV Velbert wieder in der ersten Liga angreift.
In der Gruppe B der 2. Bundesliga kämpfen noch Erlangen (26 Punkte), GT Buer (23) und Landau (22) um den Aufstieg in die Königsklasse, während Magdeburg und St. Wendel voraussichtlich absteigen müssen.
„Wir wollen uns in jedem Fall einen festen Platz in der 1. Bundesliga sichern“, sagt BSV Vorsitzender Werner Klingberg, „wenn unser Verband im Vorjahr nicht die seltsame Entscheidung getroffen hätte, vier von zehn Mannschaft absteigen zu lassen, wäre für uns als Tabellensiebter der Ausflug in die 2. Liga nicht nötig gewesen.“ In jedem Fall will Velbert sein Image als Fahrstuhl-Mannschaft, die ständig zwischen 1. und 2. Bundeliga pendelt, nicht weiter ausbauen.
Als nächstes steht für die Dreiband-Cracks allerdings ein Ausflug in den Süden Europas an: Vom 4. bis 9. Juli wird in Porto der Coupe d‘ Europe mit den besten Teams aus mehr als 20 Ländern ausgetragen, und als deutscher Pokalsieger ist der BSV Velbert mit dabei. Auch wenn die Finanzierung des Trips noch nicht ganz steht, „die Chance, uns mit den besten Mannschaften Europas zu messen, dürfen wir uns nicht entgehen lassen“, sagt Sportwart Schneider.