DBU stellt klammheimlich neue Sportordnung ins Netz: Sportler dürfen – außer zu Hause – nur noch in einem anderen Land spielen

Die Deutsche Billard-Union (DBU) hat – offenbar ohne Beteiligung der Landesverbände oder der Vereine – am 20. März eine neue Sportordnung (BSO) in Kraft gesetzt, die gravierende Änderungen enthält. Danach dürfen alle Sportler – neben ihrem Heimatland – nur noch in einem ausländischen Club spielen. Außerdem ist es deutschen Jugendlichen unter 18 generell untersagt im Ausland zu spielen.

Im Text liest sich das so: „Sportler der DBU benötigen zur Teilnahme am Mannschaftsspielbetrieb in einer anderen Nation die vorherige schriftliche Genehmigung durch die DBU. Diese Genehmigung kann pro Spielzeit nur für eine einzige Nation erteilt werden. Auslandspielberechtigungen für den Mannschaftsspielbetrieb für Jugendliche aller Altersklassen bis U18 werden generell nicht erteilt.“ 

Für ausländische Spieler gilt: „Sind Ausländer einem anderen Nationalverband zugehörig, der Mitglied einer der Billard-Dachorganisationen der DBU ist, so ist die Teilnahme am Sportbetrieb der DBU für die jeweilige Saison nur dann möglich, wenn die Genehmigung des betreffenden Nationalverbandes vorliegt. Voraussetzung ist weiterhin die Beschränkung der Teilnahme am Sportbetrieb max. eines anderen Nationalverbandes. Dieser Nachweis ist von dem Sportler bzw. dessen deutschen Vereins zu erbringen.“

Das bedeutet zum Beispiel, dass ein Spieler wie Eddy Merckx, wenn er – außer in seiner Heimat Belgien – in Deutschland spielen möchte, auf Einsätze in Holland, Frankreich und anderen Ländern verzichten müßte.

Für Werner Klingberg, 1. Vorsitzender des BSV Velbert, ist dieses Vorgehen des Verbandes in vielerlei Hinsicht ein Skandal: „Eine neue Sportordnung kann nicht ohne Diskussion und Einbindung derjenigen beschlossen werden, die den Sport tatsächlich betreiben. Zudem würde eine so tiefgreifende Änderung – wenn sie denn Konsens wäre – einen Vorlauf von ein bis zwei Jahren brauchen, da die Bundesligavereine ihre Planung entsprechend entsprechend anpassen müßten; so tiefgreifende Veränderungen wenige Wochen vor Meldeschluss für die nächste Saison zu verabschieden, ist ein Affront ohnegleichen. Die Interessen der Vereine und der Spieler, die ein Verband eigentlich zu vertreten hätte, werden komplett ignoriert. Und der Niedergang des Karambolsports, gegen den die DBU leider nie etwas Wirksames unternommen hat, geht weiter – einfach weil in die Bundesliga an Attraktivität verliert. “

Dass die DBU bei der Aktion ein schlechtes Gewissen hat, zeigt die Art der Publikation: Die neue Sportordnung wurde einfach am 7. April klammheimlich in die Billardarea gestellt, ohne besonderen Hinweis oder begleitenden Text. Klingberg: „Sonst gibt es da für jede Kugel, die beim Pool vom Tisch fällt, einen Textbeitrag, die neue Sportordnung ist keine einzige Zeile wert.“ Skurrilität am Rande: Da die neue Sportordnung unmittelbar am Tag des Beschlusses, dem 20. März, in Kraft getreten ist, wäre das letzten Bundesliga-Spielwochenende 9./10. April nicht regelkonform, die Spiele müssten eigentlich annulliert werden.

Mittlerweile tobt in Deutschland ein Sturm der Entrüstung, der Präsident des Westfälischen Landesverbandes hat per Eilantrag das Verbandsgericht der DBU angerufen, den gleichen Schritt wollen wohl BVNR und andere Verbände tun. Martin Horn hat einen flammenden Offenen Brief an DBU-Präsident John verfaßt. Die DBU-Oberen wollen sich in den nächsten Tagen in Frankfurt zu einer Sitzung treffen. Man kann nur hoffen, dass es dort zu einer Rücknahme der Entscheidung kommt – ansonsten droht richtig Krach im Verband mit Konsequenzen bis hin zum Austritt der Karambol-Vereine.

Für Klingberg ist die Kernfrage, aus welchem Grund die DBU die Veränderungen der Sportordnung vorgenommen hat: „Entweder der neue DBU-Vorsitzenden John will seine überholten Vorstellungen von einem Amateur-Verband durchsetzen oder man will den Karambol-Sport schlicht aus dem Verband vergraulen, nachdem man ihn schon an den Rand gedrängt hat – dann wäre ein Austritt der Karamboler beziehungsweise eine Spaltung der DBU die logische und richtige Konsequenz.“ Auch die Frage, ob der europäische Verband CEB ähnliche Regelungen plant oder ob Deutschland einen Alleingang macht, ist hoch spannend.

Auf der Kozoom-Seite von Holland ist dieser Bericht erschienen, den man ganz gut verstehen kann, auch wenn man der Sprache nicht mächtig ist:

 

Duitse maatregel leidt tot storm van protesten

Gepost door Frits BAKKER op 21 april 2016

Duitse maatregel leidt tot storm van protesten

© Bergisch
Het team van Bergisch Gladbach met Torbjörn Blomdahl en Martin Horn

BOTTROP/FRANKFURT – Kunnen spelers als Torbjörn Blomdahl, Dick Jaspers, Frédéric Caudron, Eddy Merckx, Dani Sánchez en Marco Zanetti volgend seizoen nog wel in de bundesliga spelen? En blijft de Duitse competitie driebanden met al zijn buitenlandse topspelers nog wel de sterkste van de wereld? De nieuwe reglementen van de DBU, de Duitse biljartfederatie, hebben voor een storm aan protesten gezorgd, omdat zowel de Duitse spelers als buitenlanders vanaf volgend seizoen niet meer gerechtigd zijn om in meer dan twee landen in een teamcompetitie te spelen.

Volgens spelers en teams is de nieuwe regel absurd en zou de beste competitie van de wereld de nek worden omgedraaid. De Duitse spelers hebben zich inmiddels verenigd om een krachtig protest te laten horen. Bovendien heeft Helmut Bierman, CEB bestuurder en voorzitter van één van de zestien federaties binnen de DBU (Westfalen) ook namens zijn organisatie een brandbrief gestuurd naar de DBU.

De nieuwe regel luidt als volgt: Duitse spelers mogen met ingang van volgend seizoen alleen in andere landen spelen als ze toestemming krijgen van de Duitse bond. Spelers onder 18 jaar krijgen helemaal geen toestemming om in buitenlandse competities te spelen. Buitenlandse spelers, die ook voor een andere federatie spelen, mogen alleen in Duitsland spelen als ze toestemming krijgen van hun eigen bond. Verder mogen ze maar in één ander land spelen dan in Duitsland.

De Duitse bond zal zich zaterdag (23 april) in Frankfurt nog eens buigen over de maatregel. De vele protesten van spelers en teams zullen ongetwijfeld tot discussies leiden. ,,De nieuwe regel wordt het einde van de bundesliga“, is de reactie van veel spelers die in de hoogste afdeling spelen. Veel sponsors zullen ook afhaken, is de algemene opinie binnen de clubs. Bovendien zal de competitie veel van zijn uitstraling kwijtraken als de wereldtoppers moeten afhaken.

De Duitse spelers hebben tot 15 mei de tijd om zich te verzetten tegen de nieuwe regel.

Kommentare dazu auf Kozoom:

„Der Artikel sagt nicht, warum diese Regel eingeführt wurde. Bin sehr gespannt auf das Motiv des Deutschen, was steckt dahinter?“

„Die Maßnahme des Deutschen Bundes scheint nur logisch, mit der Ausnahme, dass die CEB zu entscheiden hätte und nicht ein nationaler Verband.“