Velberter Billardasse besiegen BC Frintrop klar 6:2
Lehrstunde in der Frintroper Schule mit Vizeweltmeister Eddy Merckx Olaf Höller mit guter Leistung bei Landesmeisterschaft im Biathlon
Der Billardsportverein Velbert setzt seine Siegesserie in der 2. Bundesliga Dreiband fort: Am Samstag bezwangen die Queue-Künstler des BSV den BC Frintrop mit 6 : 2 und blieben damit auch beim Start in die Rückrunde mit 19 : 1 Punkten ungeschlagen. Dabei nahmen sie das Match in Essen nicht auf die leichte Schulter und setzten sogar ihren Starspieler Eddy Merckx aus Belgien ein – nur die Nummer 2 im Team, Henk Habraken, musste krankheitsbedingt zu Hause in Holland bleiben.
In der ersten Spielrunde hatte der Frintroper Andreas Torch gegen Philipp Leu keine Chance. Der baumlange Velberter ging schnell in Führung, verzichtete beim Stand von 9 : 26 sogar auf die Halbzeitpause und lag in der 19 Aufnahme mit 11 : 32 in Front. Bis zum klaren 15 : 40-Sieg benötigte Leu allerdings noch weitere 19 Aufnahmen, was ihm den Generaldurchschnitt leider etwas verdarb; mit 1,053 GD bestätigte er allerdings seine in dieser Saison sehr konstante Leistung, die ihm bei bisher fünf Einsätzen auch fünf Siege einbrachte.
Am Nebentisch kämpfte Leus Teamkollege Stefan Dirks gegen Roland Löwe. Der Velberter brachte seine Partie in 34 Aufnahmen ungefährdet mit 40 : 28 nach Hause, was für ihn einen GD von 1,176 und auch das Ende einer Serie von eher schwachen Partien in der Hinrunde bedeutete.
Die zweite Spielrunde traf BSV-Urgestein Torsten Anders auf Karl-Heinz Gertzen – und biss sich an sich am ihm die Zähne aus: Selbst Weltklassespieler haben Respekt vor dem 1. Vorsitzenden der Frintroper, der – wenn er einmal einen Lauf bekommt – kaum zu stoppen ist. Anders bekam in 32 Aufnahmen auf die Distanz von 40 ganze 22 Bälle mit, was für ihn einen mageren Schnitt von 0,688 bedeutete, während Gertzen mit 1,25 seine Spielstärke unterstrich.
Für Tom Löwe, den selbstbewussten Youngster der Essener, gab es in der Partie gegen den amtierenden Vizeweltmeister Eddy Merckx eine Lehrstunde im ehemaligen Klassenzimmer der Frintroper Hauptschule: Der Velberter Spitzenspieler führte schon nach zehn Aufnahmen 21 : 9, erhöhte in der 19. Aufnahme auf 38 : 23, brauchte dann aber weitere vier Aufnahmen, um die Partie 40 : 28, also mit einem GD von 1,739, zu beenden. Löwe schlug sich mit 1,217 GD noch recht tapfer, hatte aber zu keinem Zeitpunkt der Partie eine reelle Chance.
Frintrop bleibt nach der Niederlage vom Wochenende auf dem vorletzten Platz der Tabelle und damit abstiegsgefährdet, während Velbert weiter ungeschlagen an der Spitze steht. BSV-Vorsitzender Werner Klingberg: „Wir wollen nicht voreilig sein, aber mit nur einem Verlustpunkt in der Hinrunde und so, wie sich die Mannschaft jetzt präsentiert, haben wir gute Chancen, wieder in die erste Bundesliga aufzusteigen.“
Am nächsten Spielwochenende 20./21. Januar tritt der BSV im heimischen Clubheim Am Buschberg zunächst gegen den Tabellenletzten Horster Eck und dann gegen den Viertplatzierten Elfenbein Höntrop an. Ein Sieg am Samstag sollte gelingen, das Sonntagsspiel hat hingegen durchaus seine Tücken: Einerseits weil es ausgerechnet die Wattenscheider waren, die Velbert in der Hinrunde trotz Top-Besetzung den einzigen Minuspunkt bescherten, und andererseits weil der Einsatz der beiden Spitzenspieler Merckx und Habraken an diesem Tag fraglich ist. Und falls der BSV in rein deutscher Besetzung antritt, ist das Match absolut offen. Spannend wird’s in jedem Fall…
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Während die Dreiband-Strategen des BSV ihren Auswärts-Sieg erkämpften, trafen sich im Velberter Clubheim Am Buschberg acht Billardspieler der anderen Art: Es ging um Biathlon, was keinesfalls mit Gewehren, aber sehr wohl mit Kugeln zu tun hat – und mit fünf kleinen Kegeln, die mit den Spielbällen umgeworfen werden müssen.
Die Partie teilt sich in zwei Hälften: Zuerst wird klassisch Dreiband bis 15 in maximal 30 Aufnahmen gespielt, dann wird das Ergebnis mit sechs multipliziert und die Kegel kommen auf den Tisch, die – je nach gefallener Anzahl – unterschiedlich viele Punkte bringen. Sieger ist, wer zuerst 180 Punkte erreicht hat.
Das Spiel, das in Italien Volkssport ist und auch in den neuen Bundesländern gern praktiziert wird, findet auch in unseren Regionen zunehmend Anhänger. Zumindest ist das Kegelbillard, neben Pool und Snooker, den technischen Karambol-Disziplinen und der Königsklasse Dreiband, eine feste Größe im Dachverband Deutsche Billard Union und damit auch Anlass für eine Landeseinzelmeisterschaft 1. Klasse auf dem großen Turnierbillard.
Bemerkenswert war das Abschneiden des Velberters Olaf Höller, der im Biathlon noch als Greenhorn bezeichnet werden kann und zusammen mit Markus Nehring den dritten Platz errang, während BSV Vizepräsident Marco Ravasi als gebürtiger Italiener seinen zweiten Platz vom Vorjahr nicht verteidigen konnte und abgeschlagen im unteren Teil des Endklassements landete.
Landessieger wurde am Wochenende klar mit 10 : 0 Punkten und einem GD von 1,21 André Tebest vom BSV Goch. Auf den weiteren Plätzen: 2. Thomas Albers, BG RW Krefeld, 6 :4 Punkte, 1,19 GD; 3. Markus Nehring, BG RW Krefeld, 6 : 2 Punkte, 1,22 GD; 3. Olaf Höller, BSV Velbert, 4 : 4 Punkte, 0,96 GD; 5. Harry Disselen, MBC Duisburg, 4 : 4 Punkte, 1,18 GD; 6. Marco Ravasi, BSV Velbert, 2 : 6 Punkte, 0,82 GD; 7. Klaus Prächtel, BG RW Krefeld, 2 : 6 Punkte, 0,81 GD; 8. Jörg Büchler, BG RW Krefeld, 0:8 Punkte, 0,69 GD.