Velberter Queuekünstler nicht mehr in der Königsklasse

Der Abstieg des BSV Velbert aus der Dreiband-Bundesliga ist nach dem letzten Doppelspieltag besiegelt.Das 2:6 in Elversberg gibt den Ausschlag.

Am letzten Doppel-Spieltag mussten die letzten Hoffnungen begraben werden. Die Billard-Asse des BSV Velbert konnten den Abstieg aus der Dreiband-Bundesliga nicht mehr abwenden, da sie ihre Spiele beim BC Elversberg und beim Bergisch-Gladbacher BC verloren. So finden sie sich in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga wieder.

Rein rechnerisch war noch alles drin. Der BSV blieb zwar auf dem vorletzten Tabellenplatz — die letzten beiden Teams steigen ab — auf Mithilfe der anderen Vereine angewiesen. Doch der Abstand zu den Mitkonkurrenten Krefeld und Sterkrade stellte sich bei einem bzw bei zwei Punkten als überschaubar dar.

Und es waren bei zwei kompletten Spielrunden in zwei Tagen für alle Teams ja noch je vier Punkte zum Saisonfinale zu vergeben.

Die Konkurrenz spielte teilweise sogar mit, denn Sterkrade teilte sich mit Schlusslicht München beim 4:4 die Punkte und Krefeld hatte nicht unbedingt überraschend beim 0:8 gegen Meister Ravensburg keine Chance. Doch die Velberter konnten die Vorlage nicht nutzen.

Sie unterlagen beim BC Elversberg mit 2:6 und fielen damit aussichtslos zurück. Tags darauf folgte mit dem 3:5 gegen Vizemeister Bergisch-Gladbach gleich die nächste Niederlage, mit der die Velberter zum gar nicht guten Schluss auch noch auf den letzten Tabellenplatz abrutschten.

Bärenstarker Belgier Caudron

Aber da war schon längst alles gelaufen. Den Ausschlag hatte das Spiel zuvor in Elversberg gegeben. Hier hatten sich die Velberter mehr erhofft und es war auch mehr drin. Doch ausgerechnet der Weltmeister konnte diesmal die Punkte nicht beisteuern: Eddy Merckx unterlag in einem spektakulären Spitzenspiel gegen seinen belgischen Landsmann Frederic Caudron. Bei diesem Duell der Weltmeister konnte man Merckx allerdings wenig nachsagen. Er legte mit zwölf Bällen die mit Abstand beste Serie des Tages hin und sein Schnitt von 2,308 beweist internationales Format — allerdings reichte das nicht, um den sensationell auftrumpfenden Caudron zu stoppen.

In nur 13 Aufnahmen erspielte sich der Welt- und Europameister in Elversberger Diensten seinen 40:30-Sieg, bei dem er einen Schnitt von 3,077 auf den Tisch zauberte.

Da an Nummer zwei auch das zweite internationale Duell an die Elversberger ging — der Belgier Peter Ceulemans bezwang den niederländischen BSV-Routinier Henk Habraken mit 40:31 in 34 Aufnahme — sanken die Velberter Aktien in den Keller.

Torsten Anders holte zwar mit 40:36 in (39) gegen Hans-Jürgen Kühl einen Sieg, doch Stefan Dirks blieb an Tisch vier gegen Volker Marx chancenlos, die 2:6-Niederlage war besiegelt und damit schon der Abstieg. Der kam nach einer enttäuschenden Hinrunde nicht ganz so überraschend, doch nach einer engerischen Aufholjagd in der Rückserie wäre er womöglich doch noch abzuwenden gewesen.

Mit den Velberter Queuekünstlern verabschiedet sich der BSV München aus der Königsklasse, er wird sich in der Gruppe Süd der zweigeteilten Bundesliga wieder finden, Velbert startet in der Gruppe Nord. Das ist aus Sicht des Traditionsvereins, der mehrere deutsche Meisterschaften und Pokalsiege geholt hat und im Europacup spielte, zwar ärgerlich, aber auch verkraftbar. Das belegt auch der lakonische Kommentar von BSV-Sprecher Stefan Schneider: „Dann steigen wir im nächsten Jahr eben wieder auf!“

Quelle: http://www.derwesten.de
Copyright des Fotos: Detlev Kreimeier